Zwischen April und Juni wird oft beobachtet, wie mehrere Stockentenerpel die Weibchen verfolgen und sie in Bedrängnis bringen. Die Weibchen versuchen dann mit zum Teil waghalsigen Flugmanövern zu fliehen und verstecken sich an den ungewöhnlichsten Orten. Dabei kann es auch dazu kommen, dass sie ihre Küken vorübergehend allein zurücklassen müssen (s. auch "verwaiste Entenküken").
Diese Stockente ist mit ihren frisch geschlüpften Küken gerade erst an das Gewässer zurückgekehrt ...
Normalerweise suchen sich die Stockenten bereits im Herbst einen Partner. Die Beziehung endet mit Beginn der Brutphase. Da es aber meist einen deutlichen Überschuss an Erpeln an den Gewässern gibt, versuchen auch diese sich noch mit einem Weibchen zu verpaaren. Dabei sind sie nicht zimperlich. Oft drücken auch mehrere Erpel gleichzeitig das Weibchen unter Wasser und reißen ihr das Nackengefieder heraus. Experten gehen davon aus, dass bis zu 10 Prozent der Weibchen bei diesen Fortpflanzungseifer ertränkt werden.
planet wissen schreibt in einem inzwischen nicht mehr abrufbaren Beitrag dazu: „Offenbar geschieht dies aus Versehen. Denn das brutale Verhalten der Tiere gegenüber ihren Geschlechtspartnern, das stark an eine Vergewaltigung erinnert, ist nach Ansicht der Wissenschaftler keine Grausamkeit, sondern reine Fortpflanzungsstrategie. Den Männchen geht es schlichtweg darum, die eigenen Gene möglichst erfolgreich weiterzugeben.“
Insgesamt deckt sich das mit unseren eigenen Beobachtungen. Verschärft wird das Phänomen durch den offensichtlichen Überschuss an Erpeln an unseren Weihern.
Wenn die Mauser (Wechseln des Federkleides) bei den Wasservögeln beginnt wird es bei den Erpeln aber allmählich auch wieder ruhiger.
... und wird Opfer einer Zwangskopulation der dort lebenden Erpel. Die Ente hat das Geschehen unverletzt überstanden und ihren Nachwuchs erfolgreich großgezogen.