Entenküken sind Nestflüchter. Sie verlassen zusammen mit ihrer Mutter nach ca. sechs bis zwölf Stunden das Nest und suchen das nächste Gewässer auf. Sie können von Anfang an schwimmen und sich auch selbst ernähren. Sie halten sich meistens in der Nähe der Mutter auf, aber es kann auch möglich sein, dass sie den Anschluss verlieren.
Wenn die Mutter in Gefahr ist kann es passieren, dass sie kurz wegfliegt und ihre Küken allein lässt. Nach maximal ein bis zwei Stunden sollte sie wieder zurück sein.
Entenmütter ziehen ihre Küken alleine auf. Sie sind deshalb auf ihre Mutter angewiesen, um zu überleben. Die Mutter warnt ihre Küken vor den vielen Gefahren, die am Gewässer lauern (z.B. Rabenvögel, Raubfische, Störungen durch Menschen oder freilaufende Hunde, usw.). Das Wichtigste aber ist, dass sie ihre Küken regelmäßig wärmt („hudert“). Dazu schlüpfen die Kleinen auch bei hochsommerlichen Temperaturen unter das Gefieder der Mutter. Dort trocknen sie das noch nicht wasserabweisende Dunengefieder.
Bevor man Entenküken zu vorschnell einfängt, weil sie scheinbar alleine unterwegs sind, sollte man auf jeden Fall sicher sein, dass die Mutter nicht wiederkommt oder mit dem Rest der Küken auf der anderen Seite des Weihers unterwegs ist.
Verwaiste Entenküken brauchen schnell Wärme und die Gesellschaft gleichaltriger Küken. Dazu müssen sie schnellstmöglich in eine Wildvogelauffangstation gebracht werden, u.a. auch um eine Fehlprägung auf den Menschen auszuschließen. Auch die Kölner Tierheime nehmen evtl. verwaiste Entenküken auf. Kontakte von Auffangstationen aus dem 5er PLZ Bereich finden Sie hier. Bitte rufen Sie immer erst an, bevor Sie sich auf den Weg machen. Wenn Sie keine Möglichkeit haben die Küken sofort in eine Auffangstation zu bringen, finden Sie im Folgenden einige Tipps.
Bringen Sie die Entenküken in einer großen Plastikwanne oder einem Karton mit hohem Rand unter, da die Küken sehr hoch springen können. Den Boden legen Sie am besten mit einer saugfähigen Unterlage aus, die Sie regelmäßig erneuern. Aus einem Handtuch, das Sie ggf. an den Rändern etwas einrollen, lässt sich prima eine Kuschelecke als Rückzugsort einrichten. Wenn nur ein Küken gesichert wurde, können Sie ein Stofftier zum Kuscheln anbieten.
Da die Küken sehr schnell auskühlen ist Zuführen von Wärme überlebenswichtig. Bewährt hat sich dazu ein Snuggle Safe, der seine Wärme lange speichert. Es tut aber auch eine Wärmflasche, die Sie bitte nur zur Hälfte füllen (dann bleibt sie schön flach) und dazu nicht zu heißes Wasser verwenden. Die Wärmequelle sollte anfangs ca. 38° C haben. Über die Wärmflasche wird ein Handtuch gelegt (Handtuchnest bauen). Die Wärmflasche muss regelmäßig erneuert werden, damit die Küken nicht auskühlen. Die Küken müssen genügend Platz haben, um sich in einer Ecke auszuruhen und aufzuwärmen und in der anderen Ecke regelmäßig zu essen und zu trinken.
Bei der Erstversorgung wird Wasser in einer flachen Trinkschale angeboten. Die Entenküken sollen daraus trinken aber nicht darin baden können. Sie haben nach dem Schlupf ein Dunengefieder (Erstgefieder). Wenn sie zu lange im Wasser sind, besteht die Gefahr des Ertrinkens. Deshalb niemals Entenküken ohne Aufsicht baden lassen.
Als Futter kann Microlundi oder Kükenstarter (für Enten und Gänse, nur die ersten 2 Wochen) verwendet werden. Auch das Futter wird in einem flachen Gefäß angeboten.
Zusätzlich sollte möglichst auch vegetarische Ernährung gegeben werden, z.B. Gras, Wasserlinsen oder zerkleinerten Löwenzahn. Man kann auch ein kleines Stück Wiese mit Erde ausstechen und mit in die Futterschale geben.
Kükenstarter für Enten und Gänse (nicht für Hühner) gibt es in Raiffeisenmärkten bzw. bei Futtermittel Palmowski in Dormagen.
Hinweise zu der Versorgung von Entenküken findet man in diesem Video.
Auch die Experten der Auffangstationen und der Entenhotline in Düsseldorf geben Ihnen weitere Tipps.